Empfohlene Maissorten für 2017

(Versuchsresultate der ASTA, Abteilung Pflanzenbau)

Die Wahl der richtigen Sorte ist eine wesentliche Voraussetzung
für einen standortgerechten und nachhaltigen Pflanzenbau. Mehr denn je, wird in Zukunft der Sortenwahl eine wichtige Rolle im Ackerbau zu kommen, da es künftig gilt die landwirtschaftliche
Produktion dem Klimawandel anzupassend und resilienter zu gestalten. Neutrale und regionale Sortenversuche werden deshalb auch weiterhin ein wichtiges Instrument sein, den Züchtungsfortschritt in die landwirtschaftliche Praxis zu tragen.

Das Extremjahr 2016 hat alle Nutzpflanzenarten auf eine harte Probe gestellt. Die Erträge fielen letztes Jahr sehr unterschiedlich aus und vielfach leider auch unzufrieden stellend. Auch der Mais hatte  im vergangen Kulturjahr mancherorts unter den schwierigen Witterungsverhältnissen zu leiden. Verursacht durch die nicht zu leugnende Klimaveränderung, ist davon auszugehen, dass zukünftig länger andauernde Regen- und Dürreperioden, so wie dies 2016 der Fall war, sich häufiger abwechseln werden.

Anpassungsstrategie dank Pflanzenzüchtung

In Zukunft wird es im Ackerbau verstärkt darauf ankommen Arten und, innerhalb einer bestimmten Kulturart, Sorten anzubauen, die sich durch eine größtmögliche Resistenz gegenüber extremen Klimaereignissen, wie Nässe, Dürre, Hitze aber auch Kälte kennzeichnen. Agrarexperten sind sich eins, dass Züchtung und Anbau geeigneter Sorten, als eines der probatesten Maßnahmen gelten um die Resilienz des Pflanzenbaues gegenüber den Klimaveränderungen zu verbessern.

Neutrale, regionale Sortenversuche werden deshalb auch weiterhin von größtem Nutzen sein um Sorteneigenschaften, wie Kälte-, Trocken- und Krankheitsresistenz, sowie natürlich auch Ertragsleistung und Qualitätseigenschaften der angebauten Sorten landwirtschaftlicher Nutzpflanzen zu bewerten, um somit beim Anbauverfahren, möglichst standortgerechte Sorten zu verwenden. Dabei kommt es natürlich darauf an die Sorten während mehreren Jahren auf verschiedenen Standorten zu prüfen.

Empfehlungen der Sortenkommission

In Luxemburg werden die Sortenversuche landwirtschaftlicher Nutzpflanzen, im Auftrag der Sortenkommission von der Ackerbauschule (Getreide, Kartoffeln, Raps Leguminosen), ASTA (Mais, Gräser, Kleearten, Luzerne, Energiepflanzen) sowie der IBLA (gemäß den Anbaurichtlinien der biologischen Landwirtschaft) durchgeführt. Anschließend werden die Versuchsergebnisse aus diesen Sortenversuchen von der Sortenkommission, begutachtet und akribisch analysiert.

Als neutrale Instanz, in der sowohl die Landwirtschaftskammer als auch ASTA und LTA vertreten sind, besteht die Mission der Sortenkommission darin, die Sortenversuchsresultate zu bewerten und gemäß letzterer objektive Sortenempfehlungen für den Anbau unter Luxemburger Standortverhältnissen zu veröffentlichen.

Diesbezüglich, sind in die untenstehender Tabelle, die für Luxemburg für das Kulturjahr 2017 von der Sortenkommission empfohlenen Maissorten aufgeführt. Anhand  von Sortenbeschreibungen, die auf dreijährigen Ergebnissen aus den ASTA Maissortenversuchen (Standorte: Kehlen, Nagem, Useldange, Pletscheterhof) fußen,  kann jeder Maisanbauer sich ein objektives Bild der empfohlenen Sorten fertigen, und diejenigen Maissorten wählen, die seinen Anbaukriterien und Standortverhältnissen entsprechen. Wobei es zu bedenken gilt, dass es bei der Maissortenwahl nicht alleine auf die Ertragsleistung ankommt.

Entsprechende Frühreife (Trockensubstanzgehalte in der Gesamtpflanze und im Kolben) sowie Qualitätseigenschaften, wie Kolbenanteil, Stärkegehalte, Energiedichte sind ebenfalls wichtige Sortenmerkmale. Zusätzliche und ausführlichere Resultate, vor allem was Versuchsergebnisse aus dem Oesling anbelangt, finden Sie des Weiteren unter www.asta.etat.lu oder www.sortenversuche.lu.

Marc Weyland

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