Öko-Feldtage treffen Nerv der Zeit 

Die Öko-Feldtage am 3. und 4. Juli auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen in Grebenstein nahe Kassel sind eine Innovationsschau, die zeigt, wo der Ökolandbau steht und wohin er sich entwickelt.

 

 

„Die zweiten bundesweiten Öko-Feldtage übertreffen deutlich unsere Erwartungen“, freut sich Projektleiter Carsten Veller von der FiBL Projekte GmbH. Mehr als 320 Unternehmen (ein Plus von 14 Prozent zu 2017), Verbände und Organisationen präsentieren Saatgut, Sorten, Betriebs- und Futtermittel, Stallbau, Beratungsleistungen und vieles mehr. Circa 1.200 Demonstrationsparzellen zeigen Pflanzenvielfalt von Ackerbohne bis Zuckerrübe, Landessorten- und Düngeversuche sowie Fruchtfolgen für viehhaltende und viehlose Betriebe. Der Kuhstall des Lehr- und Versuchsguts liegt diesmal mitten in der Ausstellungsfläche. „Das hat Symbolcharakter“, sagt der wissenschaftliche Leiter der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen, Prof. Jürgen Heß und ergänzt: „Tierthemen nehmen im Vergleich zu 2017 einen größeren Raum ein. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen präsentiert Interessierten beispielsweise in zwei Info-Zelten und dem LLH-Forum „Stallgespräche“ das Neueste rund um die Haltung von Wiederkäuern, Geflügel und Schweinen. Hinzu kommt die Züchtertagung zum Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind, eine gefährdete Nutztierrasse.“ 

Auch das weitere Programm der Öko-Feldtage zeichnet sich durch eine Mischung aus Praxis und Forschung aus. „Über 50 Maschinenvorführungen (ein Plus von 50 Prozent), 18 Innovationen von Prototypen und circa 70 verschiedene Kulturen mit vielen neuen und angepassten Sorten zeigen Landwirt*innen, welche Kraft in der ökologischen Landwirtschaft steckt“, so Veller. Hacken, Striegel, Schwader, GPS- und kamerageführte Maschinen verschaffen einen Eindruck von moderner Landtechnik. Vom Unkrautroboter über Solar-Jäteflieger bis zum Traktor mit Elektroantrieb demonstrieren Innovationsbeispiele, wohin sich die ökologische Landwirtschaft entwickelt. Besucherinnen und Besucher können sich zudem zu Qualität und Herstellung von Grüngut- und Biogutkomposten informieren und am Bodenprofil mehr über den Boden lernen. 

Das BÖLN-Forum rückt das pflanzenbauliche Spektrum in den Fokus. Landwirt*innen erfahren hier aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und können sich zum Thema Umstellung informieren. Zwei weitere Foren zu Politik und Zukunft behandeln Herausforderungen wie die Klimakrise, Öko-Züchtungen, Tierwohl, Preispolitik, solidarische Landwirtschaft und vieles mehr. Ein Kulturprogramm mit diversen Bands und kulinarische, regionale Köstlichkeiten in Bioqualität runden das Programm ab.

 

 

Ein Drohnenfoto zeigt das grosse Gelände der Öko-Feldtage 2019.