On Farm Show - Futterversorgung absichern

 

  

 

Anfang Oktober fand eine weitere „On Farm Show“ auf dem Betrieb der Familie Elsen in Boevange-sur-Attert statt. Die Veranstaltung war vom Grünlandteam organisiert und beschäftigte sich rund ums Thema der Futterversorgung. Durch die anhaltende Dürre und Trockenheit in den Sommermonaten ist die Futterknappheit mehr denn je ein Thema in den landwirtschaftlichen Betrieben. Mit rund 50 Teilnehmern war die Veranstaltung trotz Covid-19 Einschränkungen gut besetzt und die Maskenpflicht wurde stets eingehalten.

 

Gérard Conter vom LTA, Dorothée Klöcker und Audrey Feyder, beide von CONVIS stellten den Workshop „Futterengpässe überstehen „und das Pilotprojekt „Mei Weed „vor.  Sie erläuterten, dass sich durch die anhaltenden Temperaturen die Vegetationsperiode der Wiesen und Weiden verlängert hat. Durch die Trockenheit bedingte kleiner ausfallenden Erträge auf dem Grünland stellen die optimale Nutzung weiter in den Vordergrund. Es ist vor Allem wichtig, dass der erste und zweite Schnitt möglichst gut gelingen, denn diese bringen meistens die besten Erträge sowohl qualitativ als auch quantitativ. Weiter empfehlen die Berater den Betrieben, das qualitativ hochwertige und eiweißhaltigere Futter an die Milchkühe zu verfüttern und unproduktive Tiere eher abzuschaffen, um somit Futter einzusparen. Beim Futterzukauf soll man darauf achten, möglichst günstiges Futter zu kaufen. Hier wurden als Beispiel Nebenprodukte aus anderen landwirtschaftlichen Bereichen wie zum Beispiel Kartoffeln, Rüben oder Biertreber genannt.

 

Um dem Klimawandel zu trotzen, besteht die Möglichkeit die Fruchtfolgen anzupassen. Als Silomaisalternative ist der Anbau von Futter-Sorghum anzudenken. Die Pflanze ist relativ trockenheitstolerant, weist aber einen geringeren Ertrag als Mais auf. Meistens ist der Sorghum-Anbau auf Grund der geeigneten Pflanzenschutzmittel erschwert. Einen Mehrwert sollen die Landwirte auf den Anbau von Futterleguminosen, wie zum Beispiel Klee oder Luzerne legen. Beides Pflanzen die trockenheitstolerant sind, durch eine tiefe Wurzel an Wasserreserven kommen und als eiweißreiches Futter in der Milchviehfütterung zum Einsatz kommen können.

 

Herr Conter betonte noch, dass die Grünlandpflege vor allem in trockenen Jahren nicht zu vernachlässigen ist, und dass es wichtig sei eine dicht bewachsene Grasnarbe mit einer großen Vielfältigkeit an Pflanzen zu fördern.

 

Marc Fiedler und Ilona Zeimens, beide vom SER stellen einen weiteren Workshop zum Thema „Futterzukauf und Viehabbau, wo liegt die betriebliche Schmerzgrenze?“ vor. Oft müssen die Betriebe in Notfallsituationen schnell und kurzfristig Entscheidungen treffen. Beim Futtermangel gibt es zwei Alternativen, Futter zukaufen oder Tiere abschaffen. Mit Hilfe einer ökonomischen Analyse stellen die Berater klar, dass es für Milchviehbetriebe in den meisten Fällen eher Sinn macht, Futter zuzukaufen als den Tierbestand zu verringern.