Aus Luxemburg nach Mecklenburg Vorpommern.

 

Familie Müller-Godart stammt ursprünglich aus Dalheim (Garnich) in Luxemburg. Marco und Marie-Jeanne Müller-Godart bewirtschafteten einen Milchviehbetrieb mit 40 Milchkühen, hatten jedoch keinerlei Wachstumsmöglichkeiten. Unter den gegebenen Voraussetzungen sahen sie keine Zukunftsperspektive für sich und die nächste Generation.

Sie hielten Ausschau nach einem Betrieb im Ausland. Nach einiger Zeit wurden sie in Warlin/Sponholz bei Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern fündig.  Der Betrieb hatte wenig Gebäude und war insgesamt nicht so riesig wie die anderen Betriebe die zum Kauf angeboten wurden und 200 ha Grünland liegen direkt hinter den Stallungen.

2011 erwarben sie von einem privaten Eigentümer den Betrieb mit 150 Milchkühen. 2012 wurden 2 Fahrsilos gebaut. Im folgenden Jahr wurde der bestehende Milchviehstall, ein Typen Bau aus DDR-Zeiten, tierfreundlich umgebaut. Nur eine Zwischenlösung, denn die natürlichen Voraussetzungen, die Milchviehherde aufzustocken waren gegeben: Neben 180 ha Acker gehören 259 ha Grünland zum Betrieb. Die Ländereien konnten jedoch nicht optimal bewirtschaftet werden, da der Kuhbestand zu klein war und trotz Umbau nicht mehr als 200 Kühe in den alten Stall passten. 2015 begannen die Planungen für einen größeren Milchviehstall. 

Die Milchtankstelle wurde 2016 eröffnet. 2017, 2018 und 2020 wurde jeweils in Hühnermobile für insgesamt 900 Legehennen investiert. In der Direktvermarktung, einem weiteren Standbein des Betriebs, werden Eier, Eiererzeugnisse und Käse im Automaten sowie täglich ca. 100 Liter Milch in der Milchtankstelle verkauft. 

2019 wurde ein dritter Fahrsilo und der Güllebehälter (6.500m³) für den neuen Stall errichtet.

2020 schließlich wurde der neue Milchviehstall mit 5GEA- Melkrobotern und Platz für ca. 290 Tiere gebaut. Herzstück des neuen Gebäudes ist das zentrale automatische Melksystem mit gelenktem Kuhverkehr.  Gefüttert wird auf zwei Futtertischen mit einem Futtermischwagen, wobei ein Roboter das Futter mehrmals am Tag ranschiebt. Das Kraftfutter wird in kleinen Portionen am Roboter tierindividuell zugeteilt.  Müller-Godarts haben sich für einen profilierten Spaltenboden mit großer Aufrittsfläche und schmalen Schlitzen entschieden. Im neuen Stall ist es sehr hell. Dafür sorgt der extrem breite Folien-Lichtfirst und weitere 30 eingebaute LED Lampen.  Die eingebaute Querlüftung lässt die Luft wünschenswert zirkulieren und die Tiefboxen sorgen für einen optimalen Lebensraum der Kühe. Als Einstreu wird eigenes Gülleseparat verwendet. Stroheinstreu stand nicht zur Debatte, da die Ackerfläche begrenzt ist. Der alte Kuhstall wurde zum Jungviehstall für ca. 220 Tiere (Kälber & Rinder) umfunktioniert.

Hinter Familie Müller-Godart liegen arbeitsintensive Jahre. Neben dem Stall haben sie auch noch ein Haus für ihre Familie gebaut. Sie sind in ihrer neuen Wahlheimat angekommen und die Kühe haben sich an den neuen Stall gewöhnt. So langsam kommt eine gewisse Routine rein. Nach einem kurzen Leistungsabfall steigt die Milchmenge wieder. Für die Zukunft wünschen sich die Auswanderer einen höheren Milchpreis und dass das Ansehen der Landwirte wieder besser wird.