Obstbau - Vorernterundgang

 

Am 15. September lud der Lëtzebuerger Landesuebstbauveräin zu einem Vorernterundgang auf den „Pretemer Haff“ der Familie Hoffmann nach Limpach ein. Hier steht seit einigen Jahren eine der sechs großen Apfelanlagen Luxemburgs.

Der Apfelexperte Franz-Josef Scheuer erklärte anhand von praktischen Übungen den Reifegrad und den Gesundheitszustand der Plantagen. Insgesamt sei das Obstjahr 2021 zufriedenstellend, so sein Fazit. Auch, wenn einige Betriebe im April Frostschäden zu beklagen hatten. Laut dem Anbauexperten stehe dem Betrieb von Nico Hoffmann eine vielversprechende Ernte bevor und er lobte mehrmals das „vitale und grüne Blatt“ der Apfelbäume. Aus dem Grün ließen sich sogar erste Rückschlüsse für die Ernte im Jahr 2022 schließen, dem zu folge erläuterte er: „Es ist wichtig, dass die Knospen fit und gut ernährt in den Winter kommen.“ 

Vorerst interessierte er sich aber für die diesjährige Ernte. Die Bäume von Nico Hoffmann tragen viele saftige Früchte. Nun gilt es, den besten Zeitpunkt zu bestimmen, um die bissfesten und glänzende Äpfel auch ernten zu können. Mit einer Glykollösung misst der Apfelexperte den Reifegrad der Äpfel. „Die Stärke im Apfel reagiert mit der Lösung“, so Scheuer. „An der Farbe erkennt man dann den Reifegrad und somit den besten Pflücktermin.“ In den vergangenen Jahren lief die Ernte zu diesem Zeitpunkt bereits auf Hochtouren. Dieses Jahr wird sich aber alles nach hinten verschieben da durch die nassen Sommertage die Apfelblüte später begann und länger andauerte. Der daraus folgende späte Erntezeitpunkt in diesem Jahr sei eigentlich das normale Niveau, meint der Experte Scheuer. Die Apfelbäume haben den verregneten Sommer 2021 besser überstanden als die drei sonnenreichen Sommer davor. Der nasse Sommer hat den Bäumen sogar gutgetan. Auf dem Hof in Limpach musste die Tröpfchenbewässerungsanlage nur zweimal eingeschaltet werden. „Gerade wegen des Regens, sehen die Bäume so fit und vital aus“, sagte Scheuer. Der Regen und auch die Unwetter haben den Apfelbäumen unterdessen nicht geschadet. „Vorausgesetzt, das Wasser konnte abfließen und die Bäume standen nicht im Schlamm“, ergänzte Jean-Claude Muller vom Landesuebstbauveräin.