IBLA-Feldbegehung Cruchten
Soja-Anbau in Luxemburg stößt auf großes Interesse
Das Institut fir Biologësch Landwirtschaft und Agrarkultur Luxemburg (IBLA) und das Lycée Technique Agricole (LTA) haben am 1. Juli auf die Abend-Feldbegehung des Soja-Sortenversuchs (finanziert von der Administration des Services Technique de l’Agriculture im Rahmen des Bio-Aktionsplans) auf dem Bio-Betrieb Noesen in Cruchten eingeladen.
Der heimische Soja-Anbau stößt auf großes Interesse. Die Feldbegehung war mit über 40 interessierten Landwirten sehr gut besucht. Serge Heuschling (LTA) und Dr. Stéphanie Zimmer (IBLA) erläuterten aus ihren Erfahrungen aus vergangenen Soja-Versuchen auf was beim Soja-Anbau geachtet werden sollte. Angefangen mit der Stellung in der Fruchtfolge. Hier sollte auf ausreichend Abstand zu andern Leguminosen geachtet werden, nicht nur aufgrund der Gefahr von Fruchtfolgekrankheiten, sondern auch um ein niedriges Stickstoff Niveau zu gewährleisten. Bei zu hohen N-Gehalten ist die Arbeit der Knöllchenbakterien, welche den Stickstoff aus der Luft binden können, nicht mehr effizient und kann auch nicht von der Sojabohne durch bodenbürdiges N kompensiert werden. Geeignete Vorfrüchte sind z.B. Wintergetreide. Sklerotinia-anfällige Kulturen wie Raps, Senf oder andere Leguminosen sollten gemieden werden. Als Zwischenfrüchte vor Soja sind Phacelia und Buchweizen geeignet.
Anbauwürdig ist die Sojabohne in Luxemburg bis Höhe Ettelbrück auf leichten bis mittleren, leicht erwärmbaren Böden mit guter Wasserführung. Optimaler pH-Wert liegt bei 6,5 -7 und Phosphorgehalten von 10-12mg/100tr. Boden. Es sollten nur Sorten der Reifegruppe 000 – 0000 angebaut werden um eine Ernte Ende September bis Anfang Oktober sicher zu stellen. Optimaler Saatzeitpunkt in Luxemburg ist Ende April bis spätestens Anfang Mai. Vor der Aussaat muss das Saatgut mit den sojaspezifischen Knöllchenbakterien geimpft werden (z.B. Biodoz, HiStick oder Rhizoliq), beziehungsweise vorgeimpftes Saatgut (FixFertig geimpft) verwendet werden. Die Impfung sollte erst kurz vor Aussaat und nicht in der Sonne (Bakterien sind UV empfindlich) erfolgen. Es wird eine Saatstärke von 65K/m2 empfohlen bei einer Saattiefe von 4-5cm. Aufgrund des sehr tiefen Hülsenansatzes ist auf ein ebenes, möglichst steinfreies Saatbett zu achten. Anrollen verträgt die Sojabohne nur bedingt. Das Beikrautpotenzial der ausgewählten Fläche sollte möglichst gering sein. Vor der Aussaat wird geraten ein Falsches Saatbett anzulegen um erste Beikräuter zu regulieren. Drill- und Einzelkorntechnik sind bei Sojabohnen möglich. Wird die Beikrautregulierung durch Hacken durchgeführt ist ein Reihenabstand, je nach Hacktechnik, von 25-40cm empfehlenswert.
Soja gilt als robuste, widerstandsfähige Kultur mit guter Selbstverträglichkeit. Aufgrund der geringen Anbaufläche in den kühlen Regionen Mitteleuropas ist der Krankheitsdruck sehr gering. Bekannt sind bisher in unseren Regionen lediglich Sklerotinia und Diaporthe, sowie Rhizoctonia in engen Mais- Fruchtfolgen im konventionellen Sojaanbau.
Fortsetzung folgt.
Text & Fotos: Dr. Stéphanie Zimmer,IBLA Forschung & Entwicklung