ALCOVIT-Studienreise nach Schweden 2023 (2)

SLU – Die landwirtschaftliche
Universität Schwedens in Uppsala

Die 21. Weltreise von ALCOVIT: vom 30. August bis 7. September 2023

Im Spätsommer 2023 begab sich die ALCOVIT-Reisegruppe auf ein unvergessliches Abenteuer in den bezaubernden Süden Schwedens. Vom 30. August bis zum 7. September erkundeten wir die malerischen Landschaften, historischen Städte und erlebten die einzigartige Kultur dieser faszinierenden Region. Diese besondere Gruppenreise bot uns nicht nur die Gelegenheit, die landwirtschaftlichen Aspekte der Region zu entdecken, sondern auch die Schönheit und Vielfalt des schwedischen Südens in vollen Zügen zu genießen. In den kommenden Ausgaben berichten wir an dieser Stelle von dieser außergewöhnlichen Reise und lassen Sie an den Eindrücken und Erlebnissen teilnehmen, die wir auf unserem Abenteuer im Süden Schwedens gesammelt haben.

 

Die SLU ist im Forstbereich Nr. 1 und in der Landwirtschaft Nr. 3 in Europa und unterrichtet 7000 Studenten. Der neue Campus außerhalb von Uppsala ist auf einem alten Hof entstanden und der Herrenhof mit den alten Stallungen für Schafe ist in die neuen Gebäude integriert worden und umfasst neben Mensa und Sportzentrum, moderne Hörsäle und Seminarräume.

Das Zentrum beherbergt Institute für Betriebswirtschaft und Marktwirtschaft, Fischwirtschaft mit einem Forschungsschiff, Landwirtschaft und Pflanzenbau, Veterinärmedizin mit Tierklinik, Agrobusiness und Management, sowie Gartenbau und Gemüsebau.

Ungefähr 10 km vom neuen Universitätscampus entfernt, liegt der Versuchsbetrieb Ultuna Estate mit einer Gesamtfläche von 2400 ha, von denen 1220 ha für den Ackerbau und 243 ha für die Weidehaltung genutzt werden. 125 ha werden zu Forschungszwecken genutzt und sowohl konventionell als auch ökologisch (25 %) bewirtschaftet. Der Rest der Fläche ist forstwirtschaftlich genutzt.
Der Betrieb dient zu Forschungs- und Versuchszwecken, sowie zum Unterricht. Die Hauptkulturen im Ackerbau sind Winterweizen, Winterraps, Wintergerste und Sommerweizen im konventionellen Anbau und unter Anbauvertrag, sowie Hafer, Erbsen und Kleesamen in Bioanbau. Grünfutteranbau und Maisanbau zur Silagebereitung dienen der Ernährung von 500 St. Rindvieh, davon 300 Milchkühe der Rasse Holstein-Friesian.

Der Standort hat schwere Böden mit 40% Tonanteil mit einem hohen Grundwasserstand, sowie hohen Sommertemperaturen, welche hohe Erträge bringen: 8 t bei Winterweizen, 4 t für Winterraps und 6 t für Gerste. 50% der Ackerfläche wird pfluglos bewirtschaftet.

Die Energie bezieht der Betrieb aus einer Hackschnitzelanlage und einer Biogasanlage, wo Gülle und Weizenkleie Wärme und Elektrizität (400 kW/h) erzeugen.

Der Betrieb wird nach privatwirtschaftlichen Kriterien geführt, wobei der erwirtschaftete Überschuss in das Budget der Universität einfließt und ein eventuelles Defizit von der Universität abgedeckt wird. Der EDV-Einsatz ist auf einem hohen Stand, so dass nur wenige Arbeitskräfte benötigt werden: 3 Fest-AK und 1 Saison-AK.

Der Bioanbau in Schweden ist in Großbetrieben rückläufig, da die Preise auf Produktionsebene schlecht sind und demgegenüber die Preise von Bio-Produktionsmitteln doppelt so hoch sind wie im konventionellen Anbau. Bioanbau verlagert sich zunehmend in Kleinbetriebe.

Da der Monat August sehr regenreich war, war bei unserem Besuch noch 50% der Getreidefläche abzuernten. Viele Partien zeigten Auswuchs und konnten nur zu Futterzwecken und zur Ethanolherstellung genutzt werden. Der Versuchsbetrieb erntete mit 18 – 24% Feuchtigkeit und schickte das Erntegut über eine betriebseigene Trocknungsanlage mit einer Kapazität von 25 t /h, welche mit Holzhackschnitzelverbrennung betrieben wurde.

 

Berichterstattung: A. Fuchs & L. Wietor