ALCOVIT-Studienreise nach Schweden 2023 (4)

Fahrt durch Östergötland
und Besuch bei der Firma Väderstad

Die 21. Weltreise von ALCOVIT: vom 30. August bis 7. September 2023

Im Spätsommer 2023 begab sich die ALCOVIT-Reisegruppe auf ein unvergessliches Abenteuer in den bezaubernden Süden Schwedens. Vom 30. August bis zum 7. September erkundeten wir die malerischen Landschaften, historischen Städte und erlebten die einzigartige Kultur dieser faszinierenden Region. Diese besondere Gruppenreise bot uns nicht nur die Gelegenheit, die landwirtschaftlichen Aspekte der Region zu entdecken, sondern auch die Schönheit und Vielfalt des schwedischen Südens in vollen Zügen zu genießen. In den kommenden Ausgaben berichten wir an dieser Stelle von dieser außergewöhnlichen Reise und lassen Sie an den Eindrücken und Erlebnissen teilnehmen, die wir auf unserem Abenteuer im Süden Schwedens gesammelt haben.

Die Fahrt Richtung Südwesten führt durch die fruchtbare Region Östergötland, ein Übergangsgebiet vom skandinavischen Gebirgsland zum flachen Südschweden. Das Gebiet umfasst nur 22% der Landesfläche, aber fast 50% der Bevölkerung. Durch das Gebiet führt der 1810 erbaute Götakanal, der auf einer Länge von 190 km mit 58 Schleusen die Nordsee mit der Ostsee verbindet.

Dort beheimatet ist der Landtechnikhersteller Väderstad. Das Unternehmer wurde von den Landwirten Rune und Siw Stark in 1962 gegründet. Es begann mit dem Bau von Zinkeneggen, später kamen Walzeneggen, Scheibeneggen, Grubberkombinationen und ab 2012 Präzisionssaatmaschinen ins Produktionsprogramm dazu. Im Detail der verschiedenen Konstruktionen gibt es eine ganze Reihe von Innovationen, wie z.B. die gummigefederten Zinken, spezielle Schar- und Leitbleche, elektronische Steuerung des Einzelkornsaatprozesses,…

Die Firma beschäftigt ungefähr 2.000 Mitarbeiter an den Produktionsstandorten in Schweden, USA und Kanada und ist vertriebsmäßig in 40 Ländern vertreten. Pro Jahr werden 1 Million Originalverschleißteile und 6.500 fertige Maschinen gebaut mit einem Umsatz von 550 Mio. Euro.

Zu Forschungs- und Testzwecken werden 250 ha ackerbauliche Flächen bewirtschaftet. Schlüsselprinzipien bei der Produktentwicklung sind mehrere Arbeitsgänge bei einer Ueberfahrt, Maschine und Methode in einer Hand, jede Neuentwicklung muss besser und schneller sein, Vielseitigkeit und Freiheit beim Einsatz, sowie eine hohe Lebensdauer.

Nur ungefähr 10% der Landesfläche Schwedens werden landwirtschaftlich genutzt, wovon 80% Ackerbau und 20% Weideland sind. Hauptkulturen sind Weizen, Gerste, Hafer, Kartoffeln, Zuckerrüben und Raps mit steigender Tendenz. Ungefähr 18% der Flächen werden nach den Methoden des Bioanbaus bewirtschaftet. Im Konsum liegen die Schweden bei 38% Bioanteil und sind damit Nr. 1 weltweit. Der Preisdruck am Lebensmittelmarkt ist sehr hoch und die Rentabilität der landwirtschaftlichen Produktion geht zurück.

Andererseits besteht keine Baugenehmigungspflicht für landwirtschaftliche Bauten und keine Breitenvorschriften für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Fast alle landwirtschaftlichen Flächen sind flurbereinigt und dräniert. Leider sind die Produktionsausfälle durch Wildschäden sehr hoch, hauptsächlich durch Wölfe, Hirsche, Wildschweine und Elche.

Die malerische Holzstadt Gränna liegt am östlichen Rand des Vättern-Sees und ist ein beliebter Zwischenstopp auf der Fahrt durchs mittlere Schweden. Hier werden die berühmten rot-weißen Zuckerstangen hergestellt und von hier aus versuchte der Abenteurer Salomon August Andrée die Welt im Ballon zu entdecken. Die Gegend ist ein wichtiges Obstanbauzentrum.

Die südschwedische Stadt Jönköping liegt am Südzipfel des Vättern-Sees am Rande eines dicht bewaldeten Berglandes und ist bekannt für Holz- und Metallverarbeitung. Außerdem gibt es Industrien für Zündhölzer, Schuhe, Leinen und Papier. Im Schwedisch-dänischen Krieg 1612 war die Stadt komplett zerstört worden.

Berichterstattung: A. Fuchs & L. Wietor