Die ALCOVIT-Studienreise nach Kuba (5)
5. Teil: Montego Bay auf Jamaika & Rastafari
Die 19. Weltreise von ALCOVIT: vom 10. bis 20. November 2017
Kuba ist die größte Insel in der Karibik und liegt zwischen Nord- und Südamerika zwischen der Südküste Floridas (auf 145 km im Nordosten) und der mexikanischen Halbinsel Yucatan (auf 210 km im Südwesten). Kuba erstreckt sich über 1.200 km von West nach Ost auf einer Breite von 32 bis 145 km und ist von 1.600 kleinen Inseln umgeben. Die Insel hat eine Fläche von 110.860 km² und zählt eine Bevölkerung von 11 Millionen Einwohnern. In den nächsten ALCOVIT-Ausgaben werden wir auf die einzelnen Stationen dieser interessanten Reise, die im Rahmen einer Schiffstour um die ganze Insel, mit einem Abstecher nach Jamaika durchgeführt wurde, zurückkommen.
Montego Bay auf Jamaika
Rund 150 km südlich von Kuba gelegen, ist Jamaika nach Kuba und Hispaniola die drittgrösste Insel der Karibik. Sie ist 235 km lang und bis zu 82 km breit. Die Hauptstadt Kingston liegt an der Südküste und ist das wichtigste Handelszentrum der Insel.
Die rund 2,8 Millionen Jamaikaner sind ein bunt gemischtes Volk voller Stolz und Würde, das afrikanische, europäische, arabische, chinesische und indianische Züge in sich vereint. Jamaikaner aller Hautfarben sprechen zwar Englisch, untereinander verständigen sie sich in einem englisch-spanisch-afrikanischen Sprachgemisch, das nur Eingeweihte verstehen.
Die 1962 erlangte Unabhängigkeit brachte neue Anregungen für Kunst und Erziehung: Theater, Malerei, Bildhauerei, Tanz und Literatur erlebten eine Blütezeit. Dank dem Bananenhandel, der Entdeckung von Bauxit und dem Tourismus erlebte die Wirtschaft einen Aufschwung
Montego Bay ist eine Stadt mit etwa 84 000 Einwohnern im Nordwesten Jamaikas und Verwaltungssitz des Bezirks Saint James. Die Stadt liegt an der gleichnamigen Bucht an der Mündung des Flusses Montego. Nahe der Küste liegt die Inselgruppe der Bogue Islands, auf denen sich Anlagen zur Austernzucht befinden.
Weitere Produkte, die in Montego Bay produziert werden, sind Zucker und Rum. Neben diesen Waren werden vom Hafen der Stadt aus vor allem Bananen, Kaffee, Ingwer, Edelhölzer und Tierhäute exportiert.
Eine Bahnlinie endet hier und in der Nähe liegt der grössere der beiden internationalen Flughäfen Jamaikas. In dem Ort im Herzen der Golfküste herrscht reger Tourismus. Neben den Stränden locken Golfplätze, Yachthäfen und vielfältige Sportmöglichkeiten. Bereits ab 1900 gewann der Ort an Bedeutung als Winterurlaubsort für wohlhabende Amerikaner. Besonders beliebt sind die Badeorte Doctor’s Cave und White Sands.
1494 landete Christoph Kolumbus in der Nähe des heutigen Ortes. Nach der Machtübernahme durch die Engländer 1670 und einem Vertrag von 1739, der den Cimarrones Freiheit und Land zusicherte, blühten sowohl Zucker- als auch Sklavenhandel auf. Die Stadt wurde 1795 und 1811 durch Brände teilweise zerstört. Montego Bay erhielt 1980 das Stadtrecht.
Rastafari
Kaum eine Volksgruppe prägt das Bild Jamaikas im Ausland mehr als die Rastafari. Es handelt sich um eine christlich angelehnte Glaubensgemeinschaft mit einer eigenen Lebensweise. Sie entstand in den 1930er Jahren unter den Nachkommen afrikanischer Sklaven. Die Anhänger sehen im ehemaligen äthiopischen Kaiser Haile Selassie den neuen Messias, von dessen Geburtsname Ras Tafari sich ihre Bezeichnung ableitet. Mit ihm war die Hoffnung auf eine Befreiung Afrikas von der kolonialen Unterdrückung verbunden.
Rastafari besteht aus verschiedenen Bewegungen. Die meisten stellen das Individuum ins Zentrum, das einerseits frei von Gesetzen und Vorschriften leben soll, aber die Reinheitsvorschriften des Alten Testamentes befolgen soll. So lehnen diese Gruppen den Genuss von Alkohol und Tabak ab. Viele zeigen ihre Glaubenszugehörigkeit durch das Tragen von Dreadlocks. Häufig wird die Glaubensrichtung zu Unrecht auf diese Merkmale reduziert. Bekannt wurde die Bewegung im Ausland vor allem durch Reggae-Sänger wie Bob Marley und Peter Tosh.