LAKU: Automatisierte selektive Ampferbekämpfung 

Am 13. Juni lud die LAKU und die Beratungsabteilung von CONVIS alle interessierten Landwirte zu einer Feldbegehung mit dem Schwerpunkt Ampferbekämpfung ein. An einem sonnigen Tag hatten sehr viele Landwirte und Interessierte den Weg nach Nothum gefunden und wollten sich über die Problematik des Ampfers und dessen Bekämpfung fortbilden.

Frau Dorothee Klöcker vom CONVIS ging zu Beginn der Veranstaltung auf die pflanzenbaulichen Eigenschaften des Ampfers ein. Ampfer sind meist ausdauernde krautige Pflanzen, seltener sind es einjährige Arten oder Sträucher. Die Stängel sind aufrecht, selten aufsteigend oder niederliegend; sie sind verzweigt. Die Laubblätter sind grundständig und wechselständig; sie sind ganzrandig oder am Rand wellig. Die Grünlandexpertin sprach von einer Problempflanze vor allem im Dauergrünland. Der Rumex sei ein Konkurrenzstarker Platzräuber, der aufgrund des Oxalsäuregehaltes nur von wenigen Tierarten (z.B. Schafe, Ziegen, Schweine, Strauße) gefressen wird. Wegen des hohen Samenpotentials und der schnellen Samenreife sind schon Einzelpflanzen bekämpfungswürdig. Die chemische Bekämpfung kann als Einzelpflanzenbehandlung mit Streichstab, Rückenspritze oder Rotowiper mit Totalherbiziden oder selektiven Präparaten erfolgen. Ab 0,5 Pflanzen/m² ist eine Flächenbehandlung mit einem selektiv wirkenden Präparat sinnvoll und wirtschaftlich. Als nicht-chemische Maßnahmen, die einer Verbreitung des Ampfers vorbeugen, seien hier der Erhalt einer intakten Grasnarbe durch Vermeidung zu hoher Güllegaben und Übersaaten in Bestandslücken, regelmäßiger Schnitt, der ein Abblühen des Ampfers verhindert, sowie mindestens 15 cm tiefes Ausstechen der Einzelpflanzen bei feuchtem Boden genannt. In Ackerbaukulturen tritt Ampfer vor allem als wiederaustreibende Pflanzen einer Wiesen-Vorkultur auf, er kann sich aber auch als Ackerunkraut etablieren. Die chemische Bekämpfung ist aufgrund der hier vorhandenen Mittelauswahl in Getreide am erfolgversprechendsten.

Hauptaugenmerk der Veranstaltung war die Maschinenvorführung des ersten in Luxemburg zu sehenden RumboJet 880 der Firma Allgäu Automation. Der RumboJet ist ein angehängtes Arbeitsgerät zur automatisierten Detektion und Bekämpfung von stumpfblättrigem Ampfer im Dauergrünland. Die Erkennung und das Besprühen der Ampferpflanzen mit Pflanzenschutzmittel funktioniert in einem Arbeitsgang. Mithilfe einer Multispektralkamera werden die Pflanzen detektiert und nachfolgend gezielt mit einzeln schaltbaren Düsen besprüht. Der Kamerabereich ist durch eine Umhausung vor Streulichteinflüssen geschützt, wodurch eine präzise Detektion ermöglicht wird. Außerdem wird dadurch das Sprühbild nicht durch Wind beeinflusst. Durch den Einsatz von vier Tasträdern ist das Gerät ideal geeignet für kupiertes Gelände und überzeugt durch seine Bodenanpassung. Mit 8,80m Arbeitsbreite und einer Fahrgeschwindigkeit von 10km/h kann eine hohe Flächenleistung erzielt werden. Der 600l Tank sorgt für unterbrechungsfreie Einsatzzeiten. In jeder Umhausung befinden sich zwei Kameras mit einer Rechnereinheit, die die Bilderkennung durchführen und die passenden Magnetventile ansteuern. Die Herbizidaufwandmenge der Düsen ist an die gängigen Mittel angepasst. Sie kann aber über den Druck reguliert werden. Laut den Verantwortlichen der LAKU, können durch die gezielte Anwendung rund 80% der konventionellen Aufwandmenge eingespart werden. Dies führt laut den Berechnungen der LAKU zu rund 3,20€ Spritzmittel pro Hektar.

Für die LAKU-Mitglieder, die Grünlandflächen im LAKU-Einzugsgebiet mit dem RumboJet bearbeiten lassen wollen, wird in Zukunft ein Maßnahmenprogramm erstellt, um den Einsatz finanziell zu unterstützen.

Hinter dem RumboJet 880 zur Gründlandpflege mit selektiver Ampferbekämpfung steht das Unternehmen Allgäu Automation.

Pro Segment erkennen zwei Kameras die Ampferpflanzen. Die Recheneinheit steuert alle Düsen einzeln über Magnetventile.