Pflanzenbautechniken für heute und morgen

Offizielle Begehung der Bettendorfer Versuchsfelder

 

Am Freitag den 15. Juni 2018 wurden alle pflanzenbaulichen Aktivitäten auf dem Standort der ,,LTA-Annexe Bettenduerf“ einem breiten Publikum vorgestellt. Gleichzeitig fand die offizielle Begehung des Versuchs-und Lehrfeldes von Centrale Paysanne Luxembourgeoise und Lycée technique agricole (LTA), kurz gesagt der Demo Felder Bettendorf in Bettendorf statt.

Auf dem Programm stand neben einer Begrüßung der Teilnehmer auch die Ansprachen von Um­weltministerin Carole Dieschbourg und Landwirtschaftsminister Fer­nand Etgen. Anschließend konnten sich die zahlreichen Besucher bei der Begehung der Felder, in ver­schiedenen Gruppen, unter dem Motto: ,,Pflanzenbautechniken für heute und morgen“ ein Bild von den Pflanzenbauversuchen machen.

Die Demo Felder Bettendorf gelten mittlerweile als Drehscheibe zwischen Agrarforschung, Erstausbil­dung für die grünen Berufe, Weiter­bildung von Lehrern und Beratern und zuletzt auch Weiterbildung von Betriebsleitern und damit direkter Betriebspraxis.

Insgesamt 8 verschiedene Stationen wurden 2018 während eines rund 2 stündigen Rundgangs vorgestellt:

•Biologischer Feldgemüseanbau mit Schülerbeteiligung,

•Wintergerste Produktionstechni­ken nachhaltig gestalten,

•3 verschiedene N-Düngungsvari­anten im Vergleich,

•LEGUTEC, mechanische BKR mit Schülerbeteiligung,

•IFT - Werte und nachhaltige Brot­weizenproduktion,

•Rapsanbauversuche und Senti­nelle-Schädlingsprognosemodell,

•Präzisionslandwirtschaft - GPS und RTK-Einsatz auf den Versuchsflächen und in der Praxis,

•Kartoffelanbauversuche und – sortenversuche,

•Getreidesortenversuche im Auftrag der nationalen Sortenkommission und Sentinelle+ mit Schülerbeteili­gung.

Das oberste Ziel der Versuchsgestal­tung lautet: Schüler und Produzent­en dabei helfen rentabel und mit Rücksicht auf die Natur, das Klima und den Boden zu produzieren, und gleichzeitig gesundheitlich und technologisch qualitativ hochwer­tige Produkte nachhaltig herzustel­len. Bei der Übertragung von neuen Forschungsresultaten können Be­rater, Landwirte und Auszubildende eine ordentliche Portion Zeit und Geld einsparen, weil das Ziel einer angepassten und optimalen Produk­tion mit Hilfe der Demo Felder ein­fach näher rückt.

Motto: Pflanzenbautechni­ken für heute und morgen

Nachfolgend werden einige der während dem Rundgang vorgestellten Pflanzenbautechniken kurz erläutert.

Zu den Pflanzenbautechniken für heute zählen ohne Zweifel die nachhaltig-integrierte Bestandsfüh­rung der Getreidekulturen Weizen, Gerste, Triticale, Roggen und Hafer.

Gleiches gilt für den Rapsanbau und für die Leguminosenkulturen Bohnen und Erbsen. Standard sind Standortwahl, weitgestellte Frucht­folge, robuste Sortenwahl, an­gepasste Bodenbearbeitung und Technik. Warndienste und Prog­nosemodelle nach Schadschwellen­prinzip sind in vielen Bereichen zur Selbstverständlichkeit geworden.

Auch im Bereich Düngung gehen die Bemühungen in Richtung Effi­zienzsteigerung. Mit weniger mehr erreichen und damit Auswaschung soweit wie nur möglich redu- zieren lautet die Devise. Organische Dünger mit moderner Technik ausgebracht, ersetzen ganz sinnvoll zugekaufte mineralische Dünger.

Mit der generellen Einführung der IFT - Werte (indicateur fréquence traitement) für alle vorgestellten Produktionsverfahren wird erstmals ein Messinstrument für den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz­mitteln während des Rundgangs in der Breite diskutiert. Biologische Produktionsverfahren mit IFT-Wert = 0 stehen hierbei an der Spitze des Rankings. Diese werden in Bettendorf hauptsächlich bei der Feldgemüseproduktion sowie im Sojaanbau gezeigt.

Zu den Pflanzenbautechniken für morgen zählt ganz sicher das Pro­jekt LEGUTEC. In einem Demover­such wird der Anbau der Wunder­bohne Soja aufgezeigt. Besonderer Wert wird hierbei auf die mecha­nische Beikrautregulierung ge-legt. Zum Einsatz kommen sowohl Striegel wie auch Hackgerät. Auch High-Tech-Präzisionslandwirtschaft zählt zu den Pflanzenbautechniken für morgen. Gezeigt wird in der Praxis ein automatisch gesteuerter Schlepper bei der Saat. In den De­mofeldem wurde der mit RTK-Tech­nik ausgerüstete Schlepper bei der Anlage der Versuchsparzellen einge­setzt. In der Ausbildung lernen die Schüler im Modul GPSTE-F unter anderem die Funktionsweise, sowie den Einsatz des automatischen Lenksystems in der Praxis kennen.

Über alle diese gewonnen Erkenntnisse und Eindrücke konnten die Besucher im Anschluss an die geführten Rundgänge bei einem „Pat“ noch ausgiebig diskutieren.