Feldbegehung der Bettendorfer Versuchsfelder

 

 

Vom 16. Bis 21. Juni wurden auf dem Bettendorfer Versuchsfelder geführte Besichtigungen in kleinen Gruppen unter Vorbehalt der geltenden Corona-Regeln durchgeführt.

Ein Hauptthema der diesjährigen Sortenversuche ist die mechanische Variante als Herbizidersatz. Die Verantwortlichen der Versuchsfelder nutzen zur mechanischen Unkrautbekämpfung einen Striegel der Marke Einböck sowie ein Hackgerät der Firma Schmotzer. Gleich zu Anfang der Begehungen stellten die Veranstalter klar, dass es mit der neuen Technik einige Anfangsprobleme gab, sodass die Kulturen nicht zu den optimalen Zeitpunkten gehakt wurden. Die neu in Betrieb genommene Hacke verfügt über automatische Reihenerkennung und Kamerasteuerung, doch dies beweis sich als nicht so einfach und öfters musste auf die manuelle Steuerung zurückgegriffen werden. Das Kamerasystem funktionierte bei sonnigem Wetter auch nicht optimal, da einige Maschinenteile einen Schatten werfen, der dann als Fehler anerkannt wird. Somit schlussfolgerten die Experten des Versuchswesens, dass die mechanischen Lösungen, um Herbizide einzusparen, in diesem Jahr nicht den gewünschten Erfolg erwiesen. An der Wintergerste zeigten die erfahrenen Spezialisten auf, dass durch eine mehrjährige mechanische Unkrautbekämpfung, das Unkrautsamenpotential im Boden vergrößert. Dieses Jahr stellt sich heraus, dass vor allem der Weiße Gänsefuß als Problemunkraut bei der mechanischen Bekämpfung aus den Beständen herausragt. Das Team der Bettendorfer Versuchsfelder ist sich bewusst, dass es mehrere Jahre Erfahrung braucht, um aus den Versuchen rund um die mechanische Unkrautbekämpfung brauchbare Schlüsse zu ziehen. Sie sehen jedoch noch weitere kritische Aspekte. Zum einen ist die Schlagkraft der auf dem Markt erhältlichen Maschinen sehr gering. So kann man zum Beispiel mit der hier eingesetzten Hacke mit einer Flächenleistung von nur 2ha pro Stunde bei optimalen Bedingungen rechnen. Zum anderen sind die Behandlungszeitpunkt zu eng, um einen optimalen Bekämpfungserfolg zu erreichen. Geringe Flächenleistung und kurze Behandlungszeitfenster passen nicht zusammen und führen zu einem Misserfolg und Unzufriedenheit bei den praktizierenden Landwirten.